04.txt – Was meine Kinder malen

04.txt – Was meine Kinder malen

Es sind wieder drei Wochen vergangen und Dominik hat in seinem Blog neonwilderness das vierte Wort zu seinem Projekt *.txt veröffentlicht.
Nachdem ich beim letztes Mal im Rahmen des Wortes „abgrundtief“ über den Superlativ von Liebe geschrieben habe. Kommt nun mein Beitrag zum vierten Wort „Bild„:

Die beiden großen Mäusekinder lieben es zu malen.
Die Kaisermotte malt mit ihren drei Jahren am liebsten Mondgesichter und daraus alle möglichen Männchen. Außerdem coloriert sie gerne große Flächen in allen Regenbogenfarben. Ihre Bilder sind bunt und fröhlich, meistens etwas abstrakt. Aber sie kann nach dem Malen immer sofort sagen, was zu sehen sein soll. Auch beim Ausmalen nutzt sie alle Farben, unabhängig davon was sie gerade ausmalt. Sie kann nicht leugnen, dass ihre Lieblingsfarben lila, rosa und rot sind. Ein echtes Mädchen eben.

Lächelndes Männchen von Dreijähriger gemalt

Der Kuschelbär ist mit seinen fünf Jahren an einem ganz anderen Schritt in seiner künstlerischen Entwicklung angekommen. Er malt weniger abstrakt und perfektioniert mit jedem Bild seine Fähigkeiten. Das bedeutet er wiederholt ein Motiv in allen möglichen Varianten, solange bis er seine Art gefunden hat. Genau wie ich als Erwachsene genau eine Art habe, wenn ich meinen Kindern schnell einen Baum, ein Auto oder ein Haus male. Das Lieblingsmotiv des Kuschelbärs waren bis vor kurzem 4-rädrige-Fahrzeuge. Er malte in immer anderen Variationen: normale Autos, Polizeiautos, LKWs, Pickups, Sattelschlepper und so weiter. Wie ein Comiczeichner der seine Figur in wenigen Sekunden aufs Papier bringen kann, so zeichnet er seine Fahrzeuge. Nachdem er mir und seinen Lieben monatelang Bilder von Autos schenkte, bekommen wir jetzt auch Bilder von Motorrollern. Natürlich kann er auch wunderschöne Häuser, Bäume und Flugzeuge malen. Aber er tut es nicht. Wieso sollte er auch, seine Autos sind so schön. Beim Ausmalen nimmt er es jetzt schon sehr genau und orientiert sich bei der Farbgebung an der Realität. Am liebsten malt er auch in Ausmalbüchern Autos und alle Arten von Fahrzeugen aus. Ein echter Junge eben.

Auto mit Ampel von Fünfjährigem gemalt

So unterschiedlich meinen beiden Großen die Welt auch abbilden. Ich bin von jedem einzelnen Bild begeistert. Ich freue mich, wie die beiden ganz vertieft ihre Stifte oder Pinsel halten und ganz in ihren Bildern versinken. Am meisten rührt es mich natürlich, wenn sie mir mit stolz geschwelter Brust ein kleines Kunstwerk mit den Wort: „Für dich Mama“ überreichen. Nicht immer kann ich auf Anhieb erkennen was gemalt wurde, aber immer werde ich mein Kind in den Arm nehmen und „Danke“ sagen.
Sie sollen lernen, dass das was sie malen immer richtig ist. Es muss nicht für jeden schön sein, es muss nur für sie selbst richtig sein. Dabei muss ich mir auch selber an die Nase fassen, denn ich neige zum Perfektionismus und korriere allzu leicht. Ich kritisiere auch und beiße mich danach aber oft auf die Lippen. Schließlich möchte ich, dass meine Kinder Spaß am Gestalten haben und dass sie sich frei ausleben.
Deshalb an dieser Stelle nochmal ein ganz großes Dankeschön an meine beiden Künstler. Ich freue mich über jedes eurer Bilder, helfen sie mir doch die Welt mit euren Augen zu sehen. Auf das eure Bilder immer so farbenfroh und glücklich sein werden.



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