Unser Leben (fast) ohne Kindergarten

Unser Leben (fast) ohne Kindergarten
Seit Anfang des Jahres gehen die Mäusekinder nur noch Vormittags in den Kindergarten. Papa Maus und ich haben das gemeinsam entschieden. Seit dem Umzug hat vor allem der Kuschelbär immer wieder unschöne Situationen im Kindergarten erlebt. Uns war klar, dass sich etwas ändern musste. Trotzdem zögerten wir. Dann kam die Erhöhung der Kindergartengebühren um 50% und plötzlich fiel es mir leichter einen Zeitpunkt für die Änderung zu finden.
Bis Dezember gingen die Kinder von 8 bis 16 Uhr in den Kindergarten und bekamen dort auch Mittagessen. Jetzt gehen sie nur noch von 8 bis 11 Uhr und essen dann zuhause. Trotz der Reduzierung der Betreuungszeit von 8 auf nun 3 Stunden, bezahlen wir für die Betreuung über 20% mehr. Allerdings fällt das Essensgeld natürlich weg.
Papa Maus hat vor der Umstellung Bedenken bezüglich dem Stress für mich angemeldet. Natürlich ist es stressiger. Ich stehe morgens um 7 Uhr mit den Kindern auf. Anziehen, Zähneputzen, Waschen, Haare kämmen, Brotbüchsen bestücken, den Knuddelkäfer fertig machen, alle Kinder in die Schneeanzüge und dann ein kurzer Spaziergang mit dem Kinderwagen zum Kindergarten. Wenn alles gut läuft sind wir pünktlich 8 Uhr zum Frühstück da.
Die Mäusekinder auf dem Weg in den Kindergarten

Nach meinem Frühstück, habe ich kurz Zeit für den Haushalt und um spätestens 10 Uhr will der Knuddelkäfer gestillt werden. Gleich darauf machen wir uns wieder fertig für unseren zweiten Spaziergang zum Kindergarten. Um 11:30 Uhr sind wir meistens zurück und halten uns bis zum Mittagessen in der Küche auf. 
Nach dem Mittagessen sollen die Kinder Mittagsschlaf oder zumindest Mittagsruhe halten. Am Wort „sollen“ kann man bereits erkennen, dass wir das bisher nicht immer so gut hinbekommen. 
Danach fängt der gemütliche Teil des Tages an. Entweder gehen wir zum dritten Mal spazieren oder wir malen, basteln oder spielen Brettspiele. Wenn der Kleine gestillt wird, lesen wir Bücher oder die Kinder spielen bei mir im Wohnzimmer. Nur solange der Kleine im Laufgitter ist, dürfen die Mäusekinder in ihren Zimmern spielen, damit ich immer die Möglichkeit habe sofort nach ihnen zu sehen. 
Um 18 Uhr gibt es Abendbrot, wir putzen die Zähne und die Kinder machen sich bettfertig. Wenn alles gut läuft sind alle drei Mäusekinder spätestens 19:30 Uhr in ihren Betten und ich räume noch schnell die Küche auf und darf dann meine Beine auf der Couch hochlegen.
In den letzten vier Tagen, die ich mit den Zwergen alleine bin, hat sich das schon wunderbar eingespielt. Natürlich ist es mehr Stress, aber ich genieße die Zeit mit meinen absolut wundervollen Kindern. Wir können wieder viel mehr gemeinsam basteln. Wir unterhalten uns auf den Spaziergängen über die tollsten Sachen. Wir haben einfach viel mehr Zeit um miteinander zu lachen. 
Bisher bereue ich unsere Entscheidung nicht ein klitzekleines bisschen. Ehrlich gesagt, denke ich aktuell wirklich darüber nach, die Mäusekinder für ein halbes Jahr komplett aus dem Kindergarten zu nehmen. Danach beginnt für den Kuschelbär das Vorschuljahr und das möchte ich ihm dann doch nicht vorenthalten.
Ich bin froh, dass ich durch die Elternzeit in der Lage bin meine Kinder selbst zu betreuen. Ich bin nicht auf Fremdbetreuung angewiesen und für mich ist das ein echter Segen. Ich finde es faszinierend meine Kinder aufwachsen zu sehen. Ich freue mich über jeden Entwicklungsschritt, den ich gemeinsam mit ihnen machen darf.
In meinem Umfeld ist es Usus, die Kinder in den Kindergarten zu geben. Viele könnten noch nicht einmal verstehen, warum ich meine Kinder gerne bis zum 3. Geburtstag zuhause gelassen habe. Die Entscheidung die Kinder weniger und vielleicht bald gar nicht mehr in den Kindergarten zu schicken fiel mir deshalb besonders schwer. Jeder versicherte mir wie wichtig das für die Entwicklung sei. Ich bin mir da für mich und meine Kinder nicht so sicher. Natürlich werde ich erst in einigen Jahren sagen können, ob unser Weg für uns ideal war oder ob ich etwas anders machen würde. Im Moment sind die Kinder und ich jedenfalls sehr glücklich.


2 thoughts on “Unser Leben (fast) ohne Kindergarten”

  • Hallo Mamamaus, ich finde es toll wie selbstbewusst du mit der Entscheidung umgehst deine Kids bis zum 3.Lebensjahr zu Hause zu betreuen, lass dir nichts einreden vonwegen ist gut und wichtig für die Entwicklung,… Natürlich ist Gemeinschaft mit gleichaltrigen Kids wichtig, kann man organisieren, wozu Kindergarten? Ich möchte den Kindergarten nicht schlecht machen. Ist gut und vielleicht auch wichtig…aber nicht für jeden und nicht für jedes Alter….
    Du bist eine Tolle Mama!

    • Hallo Daniela,

      vielen Dank für deine herzlichen Worte.

      Du hast vollkommen recht. Jeder sollte im Bezug auf den Kindergarten seinen eigenen Weg finden dürfen. Für manche Familien ist der Kindergarten sehr wichtig und andere kommen komplett ohne aus. Jeder sollte das so entscheiden dürfen, wie es für seine Familie am besten ist.

      Viele Grüße
      Mama Maus

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