Aus dem Leben einer Mutter mit Magen-Darm-Grippe

Aus dem Leben einer Mutter mit Magen-Darm-Grippe

Seit Freitag ist bei uns eine alte Bekannte eingezogen. Eine, die keiner mag und die doch öfter zu Besuch kommt, als es mir lieb wäre.

 

Nachdem sie zuerst den Knuddelkäfer und nur Stunden später auch den Knuffelhasen hinweggerafft hatte, dauerte es nur 2 Tage und 3 Waschmaschinenladungen bis auch Papa Maus und ich betroffen waren.

 

Die kleinen Kinder waren fast wieder fit. Eine wunderbare Kombination. Da stehst du also als Mutter und musst Essen für vier hungrige Mäuler herbei zaubern. Dabei riecht sogar Wasser schon so fürchterlich, dass du es nur mit Müh und Not trinken kannst.

Hilft alles nichts. Zum Glück sind noch genug Reste im Kühlschrank und Oma und Opa haben den großen Kindern ein Weißbrot mitgegeben.

 

Nach ewigen Stunden – okay, es waren exakt 38 Minuten – ist das Abendessen endlich beendet.

 

Die Kinder sind doch noch etwas müde von den durchwachten Nächten und wollen ins Bett gebracht werden. Warum nur riecht der Knuffelhase nach Marmelade, obwohl er gerade Zähne geputzt hat? Mit den letzten Kraftreserven schaffst du es ihn ins Bett zu verfrachten.

 

Doch oh, der Knuddelkäfer möchte auch noch etwas vorgelesen bekommen. Wie war das mit den Kraftreserven? Und warum zum Geier riecht dieses Kind von oben bis unten nach Käsespätzle? Mühsam den Brechreiz unterdrückend werden ein paar Seiten aus dem gewünschten Buch vorgelesen und dann nichts wie schnell raus aus diesem Zimmer.

 

In der Zwischenzeit hat es den Mann erwischt. Zum Glück ist er schon groß und kann selbst hinter sich her putzen. Dass die komplette Etage nun komisch riecht und das den Brechreiz noch verstärkt, davon spreche ich hier jetzt einfach nicht.

 

Alle im Bett. Einschließlich Papa Maus. Vorm Sofa aus, auf das ich mich mit letzter Kraft geschleppt habe, höre ich ihn immer mal wieder vom Bett zur Toilette pendeln.

Der Magen fährt Achterbahn. Obwohl ich mich auf der Couch so wenig wie möglich bewege.

 

Als ich mich endlich traue in Bett zu wandern muss ich nur kurz inne halten. Geschafft. Aber wo bitte ist meine Bettdecke? Die liegt noch beim Knuddelkäfer, weil ich die letzten beiden Nächte bei ihm geschlafen habe.

 

Die Treppe nach unten. Meinem Magen gefällt das gar nicht. Ein wunderbares Bild erwartet mich. Der Knuddelkäfer schläft selig eingehüllt in meine Decke. Das Kind wecken – keine Option. Seine Decke nehmen, ein kurzer Riechtest bestätigt: nein, die riecht auch nach Käsespätzle.

 

Es ist nicht so, dass wir mindestens 10 Bettdecken haben, aber eine Hälfte lagert beim Knuffelhasen im Schrank und die andere unter Papa Maus, der endlich, wenn auch ziemlich unruhig, schläft.

 

Ich kralle mir also eine Babybettdecke aus dem Gitterbett. Dass ich kein Kopfkissen habe ist schade. Dass meine Beine nur bis zu den Waden zugedeckt sind, lässt mich still verzweifeln. Und das obwohl ich nur knapp über 1,6m bin. Ah, da ein Badetuch. Füße provisorisch eingepackt und in einen unruhigen Schlaf weggedämmert.

 

Am nächsten Morgen wollen die Kinder in die Schule. Nur wer macht Frühstück? Beim Schnick-Schnack-Schnuck verliere ich. Papa Maus geht es auch noch viel schlechter wie mir.

Ich schmiere Brote und trinke mit zugehaltener Nase kleine Schlückchen aus dem Wasserglas. Obst gibt es nur in Form von Mandarinen für die Kinder. Die muss ich nur in die Brotbüchse werfen.

 

Papa Maus legt sich wieder hin. Ihm geht es mittags schon wieder besser. Ich fange jetzt mal mit meiner ersten Fastenkur an.

 

Da der Knuffelhase einen Rückfall hatte, laufen die nächsten drei Maschinen Wäsche. Als ich den großen Kuschelhasen in die Waschmaschine tue muss ich kurz nachdenken. Ja, tatsächlich, den habe ich doch erst gewaschen. Scheinbar zieht er Unfälle magisch an.

 

Zum Abendessen gibt es erneut Reste. Ich knabbere vergnügt an einem Zwieback und zur Feier des Tages gibt es anschließend geriebenen Apfel. Den hat Papa Maus für mich gemacht. Liebe geht eben doch durch den Magen.

Dass ich bei jedem Bissen eine Gänsehaut bekomme ist bestimmt ein gutes Zeichen.

 

Die Kinder schlafen alle und ich lausche dem Grummeln meines Magens. Ich glaube er will mir sagen, dass wir das gemeinsam schaffen und morgen ist ein besserer Tag.

 

Bleibt gesund.

 

Mama krank? Geht nicht!



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