Die allerbesten Geschwister
Kann man sich auf einen 2,5-Jährigen verlassen? Ich kann!
Heute war ich in diesem Jahr das erste Mal mit dem Knuddelkäfer und dem Knuffelhasen die Kaisermotte aus dem Kindergarten abholen.
Der Knuffelhase war im Kinderwagen in den Fellsack eingepackt. Leider war er nicht eingeschlafen. Mir war es zu umständlich ihn herauszunehmen und mit nach unten in die Gruppe der Kaisermotte zu tragen. Wenn ich ihn jedoch alleine oben stehen lassen würde, würde er nach kurzer Zeit beginnen zu brüllen. Deshalb bat ich den Knuddelkäfer kurz auf seinen kleinen Bruder aufzupassen. Solange ein Geschwisterchen bei ihm ist, ist er zufrieden.
Ich stellt den Kinderwagen in den Vorraum, erklärte dem Knuddelkäfer, dass ich gleich wieder da bin und machte mich auf dem Weg nach unten.* Ich sagte der Kaisermotte nur schnell bescheid und war in weniger als fünf Minuten wieder oben. Der Knuddelkäfer hielt sich noch immer brav am Kinderwagen fest und auch der Knuffelhase schaute interessiert.
Die Erzieherin, die die beiden beobachtet hatte, teilte mir ganz erstaunt mit, dass der Knuddelkäfer keinen Moment von der Seite seines Bruders gewichen sei.
Direkt vor der Tür bewies mir auch die Kaisermotte, wie fürsorglich unsere Kinder sind und wie selbstverständlich sie ihren Geschwistern helfen. Die Motte wollte noch schnell ans Gruppenfenster und winken. Der Knuddelkäfer rannte natürlich hinterher. Im Schnee kam er jedoch nicht so gut voran. Die Kaisermotte rannte instinktiv zurück, fasste ihn bei der Hand und ging ganz behutsam mit ihm zum Fenster.
Zuhause angekommen ging der Geschwisterplüsch weiter. Die Kaisermotte hängte der Schneeanzug des Knuddelkäfers auf und stieß sich dabei den Kopf am Wäscheständer. Sofort war der Knuddelkäfer bei ihr, drückte sie und pustete. Hach.
In solchen Momenten wird mir immer wieder bewusst, welch tolle Kinder wir haben. Bei uns ist gegenseitige Hilfe eine Selbstverständlichkeit. Für die Geschwister tut jedes unserer Kinder fast alles. Da wird sich gesorgt und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten gekümmert.
Obwohl es solche Momente bei uns jeden Tag gibt, möchte ich sie gerne für immer in meinem Herzen festhalten. Mein größter Wunsch ist, dass sich unsere Kinder diese Liebe füreinander, diesen Zusammenhalt und auch dieses gegenseitige Kümmern ihr Leben lang erhalten.
* Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht. Der Vorraum ist mit einer Glastür vom Flur der Gruppenräume abgetrennt. Dort hielt sich die ganze Zeit eine Erzieherin auf, die Sichtkontakt mit beiden Kindern hatte. Der Knuddelkäfer war also keinen Moment mit seinem Bruder unbeobachtet.
Dieser Beitrag ist mein Herzpost des Monats Januar 2017.
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