Schuleingangsuntersuchung die Zweite

Schuleingangsuntersuchung die Zweite
Langsam beginnt für die vorfreudige Kaisermotte der Ernst des Lebens. Die Schuleinführung steht kurz bevor.

Vor knapp 1,5 Jahren war ich mit dem Kuschelbär in Landratsamt zu seiner Schuleingangsuntersuchung. Heute war der große Tag für die Kaisermotte gekommen. Sie wird zwar erst im August 6 Jahre alt und ist deshalb ein Kann-Kind in Thüringen, aber wir möchten sie gerne vorzeitig einschulen lassen. Auch die Schule und der Kindergarten befürworten diese Entscheidung. Deshalb war ich heute sehr entspannt. Ich kannte die Tests vom letzten Jahr und war 100% überzeugt, dass die Kaisermotte keinerlei Schwierigkeiten haben wird.

Die Test waren exakt die gleichen wir letztes Jahr. Einzig bei der nachzuerzählenden Bildergeschichte wurden andere Bilder verwendet.
Die Kaisermotte war trotzdem sehr aufgeregt. Ich hatte ihr absichtlich erst heute Morgen erzählt, dass sie zum Test muss, ansonsten hätte sie wohl bereits tagelang nicht schlafen können. So war sie heute auch sehr hibbelig und rutschte während der Wartezeit ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her. 
Im Raum angekommen war sie sehr schüchtern und antwortet immer erst nach langen Denkpausen und mit sehr viel Bedacht. Erst nachdem die ersten Tests abgeschlossen waren und sie sehr gelobt wurde taute sie auf. Das bescherte mir noch einige Lacher.
Bei der Ärztin sollte sie zählen so weit sie kann. Sie überlegt so lange, dass ich eingriff und sie aufforderte doch bitte erst mal loszuzählen. Sie zählte in rasender Geschwindigkeit bis 20 um dann mit den Worten abzubrechen: „Ich höre jetzt mal auf, weil ich kann ja noch viel weiter zählen und das dauert hier dann alles viel zu lange.“ Die Ärztin sagte im selben Moment stop und bekam ihre doch sehr dreiste Antwort nicht in Gänze mit. Ich musste mir derweil das Lachen sehr verkneifen.
Bei der Bildergeschichte ging die Kaisermotte ganz anders als der Kuschelbär vor. Er hatte damals alles in 5 Sekunden erfasst und in so wenig Worten wir möglich wiedergegeben. Die Kaisermotte hingegen betrachtete die Bilder sehr intensiv und begann dann mit einer sehr ausschweifenden Geschichte.
„Der Vogelvater baut ein Nest für seine Familie. Die Vogelmutter bringt Futter – einen Wurm – zu ihren Babys. Jetzt passen die beiden auf, dass kein Kuckuck kommt und ihre Kinder aus dem Nest wirft. Auch der Vater bringt jetzt Futter. Die Babys sind jetzt groß und verlassen glücklich das Nest.“
Auf den Bildern war übrigens nur das Vogelpärchen mit den Vogelkindern im Nest zu sehen. Kein Kuckuck.
Die Ärztin schaute schon bei den ersten Worten der Kaisermotte ganz erstaunt ihre Arzthelferin an und erklärte mir anschließend, dass sie so etwas selten erlebt hat. Dieses Verweben von Details der Geschichte mit zusätzlichem Fachwissen. 
Sie schaute dann nochmal auf das Blatt und entdeckte, dass es sich um eine Früheinschulung handelt. Eigentlich würde sie selten befürworten, dass Kinder früher eingeschult werden, aber bei der Kaisermotte hätte sie keinerlei Bedenken.
Alles in allem war das ein sehr schöner Termin und die Kaisermotte war sehr stolz auf das, was sie geleistet hat. Damit ist die letzte Hürde vor der Schuleinführung gefallen. Die Schule hat uns bereits im Vorhinein signalisiert die Zustimmung zur Früheinschulung zu geben.
Im August haben wir zwei Schulkinder.
Ich bin aufgeregt und wünsche der Kaisermotte einen besseren Start in der Schule als dem Kuschelbär. Wir haben mittlerweile mehr Erfahrung und werden von Anfang an auf gezielte Forderung unserer Motte bestehen, damit sie direkt den Spaß am Lernen lernen kann.


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