Warum nerven mich Warum-Fragen nicht? – Für mehr Entspannung in der Warum-Phase

Warum nerven mich Warum-Fragen nicht? – Für mehr Entspannung in der Warum-Phase

Wir alle kennen sie die berühmt-berüchtigte Warum-Phase.

Schier endlose Frageketten die Eltern zum Verzweifeln bringen und die ultimative Antwort von ratlosen Eltern „Darum!“

Warum das bei uns nicht vorkommt und wir du dich entspannt auf das Frage-Antwort-Spiel einlassen kannst, erfährst du im Text.

 

Der Knuddelkäfer ist schon seit einiger Zeit mittendrin in der Warum-Phase.

 

Ein typisches Gespräch bei einem unseren Spaziergänge sieht folgendermaßen aus:
K: Warum liegen dort Steine?
M: Weil dort ein Wasserrohr unter der Straße entlang führt.
K: Warum liegen Steine auf dem Rohr?
M: Damit das schöner aussieht und gleichzeitig die Böschung gestützt wird.
K: Warum ist dort überhaupt ein Rohr?
M: Damit das Wasser im Straßengraben unter der Straße durchfließen kann.
K: Warum muss das Wasser unter der Straße durchfließen?
M: Weil der Graben das Wasser weg transportiert.
K: Warum muss das Wasser weg?
M: Weil das Wasser ansonsten auf der Straße stehen würde und das wäre gefährlich.
K: Warum ist das gefährlich?

 

Diese Gespräche mit meinem aktuell dreijährigen Knuddelkäfer gehen oft minutenlang weiter. Oft landen wir am Ende der Fragekette bei einem komplett anderen Thema als das mit dem wir begonnen haben.

 

Diese Unterhaltungen sind hochinteressant und lassen mich oft staunen zu welch komplexen Gedankengängen unsere Kinder fähig sein. Sie zeigen mir auch immer wieder, wie wichtig es ist alle Fragen ernst zu nehmen. Oftmals weiß ich am Anfang nicht, was der kleine Mann tatsächlich wissen will und erst nach und nach kristallisiert sich heraus, welches Thema ihn beschäftigt.

 

Vielleicht fällt es mir auch nur so leicht entspannt zu bleiben, weil ich ganz ähnlich bin. Ich frage zwar nicht mehr in der Form „Warum?, Warum?, Warum?“ sondern gestalte das etwas subtiler, aber auch ich gehe Dingen gerne auf den Grund. Eine unbeantwortete Frage lässt mich rastlos zurück. Deshalb ist es mir auch so wichtig den Wissensdurst meiner Kinder zu stillen.

 

Wie du es schaffst auch nach 50 Warum-Fragen noch gelassen zu antworten, habe ich für dich zusammengefasst.

 

Tipps wie du die Warum-Phase entspannt überstehst:

  • Nimm jede Frage ernst
    Jede Frage – und sei die Antwort auch noch so offensichtlich – zu beantworten ist für dein Kind wichtig. Es benötigt eine Information und du bist in der Lage ihm dabei zu helfen.
  • Sehe die Fragen als Kompliment
    Es ist auch ein kleiner Vertrauensbeweis, dass dein Kind dir zutraut ihm alle Fragen zu beantworten.
  • Gib kindgerechte kurze Antworten
    Je nach Alter deines Kindes ist es gar nicht so einfach einzelne Themen zu erklären. Wir wissen oft theoretisch wie etwas funktioniert und warum, dieses Wissen jedoch einem Kleinkind zu vermitteln ist schwer. Deshalb versuche kurze und prägnante Antworten und eventuell Beispiele zu geben. Wenn dein Kind mehr wissen will, wird es sowieso fragen.
  • Gebe zu, wenn du etwas nicht weißt
    Es ist keine Schande etwas nicht zu wissen. Auch kleine Kinder können lernen, dass es nicht so wichtig ist alles zu wissen, sondern dass es vor allem wichtig ist zu wissen wo man die Antwort findet. Deshalb sage deinem Kind ehrlich, wenn du etwas nicht beantworten kannst.
    Du kannst auch gerne versprechen die Antwort später nachzuschauen. Wenn du das versprochen hast, solltest du später aber auch wirklich nachsehen. Vielleicht sogar mit deinem Kind gemeinsam. Damit keine Frage verloren geht hat es sich bei uns bewährt Notizen anzulegen.
  • Versuche dein Kind selbst antworten zu lassen
    Es gibt sie die Warum-Fragen, die alle Eltern zur Verzweiflung treiben. Schuld daran ist weniger das Thema als das ewige Wiederholen der selben Warum-Frage.
    An der Stelle hat es uns geholfen das Kind selbst zu fragen. Entweder merkst du, dass dein Kind das Thema doch noch nicht verstanden hat oder es beantwortet sich die Frage selbst und bricht dadurch aus der ewigen Warum-Fragen-Wiederholung aus.
  • Schaffe Verknüpfungen zu anderen Themen
    Wenn du aus welchem Grund auch immer genau in diesem Augenblick keine stundenlange Warum-Frage-Runde riskieren willst, kannst du versuchen abzulenken. Antworte geschickt mit einer passenden Frage an dein Kind. Meistens ist es dadurch abgelenkt.
    Beispiel gefällig? Stellen wir uns vor, ich wäre im Gespräch von oben in Zeitnot und müsste dringend den Bus erwischen.

    K: Warum ist das gefährlich?
    M: Weil Autos die schnell über die Straße fahren ins Schleudern geraten könnten. Sag mal wie schnell kannst du eigentlich rennen? Wollen wir das bis zur nächsten Straßenlaterne mal ausprobieren?
    So einer Aufforderung können meine Kinder nie widerstehen. Wichtig ist dabei, dass du die letzte Frage beantwortest, damit dein Kind einen Abschluss hat. Und los geht es Richtung Bus.
  • Sei stolz auf dich
    Zu guter Letzt halte dir vor Augen, dass deinem Kind alle Fragen wichtig sind. Es lernen will und du hast die Möglichkeit ihm Wissen zu vermitteln. Durch dein einfühlsames Eingehen auf seine Fragen legst du den Grundstein für sein späteres Wissen. Nicht nur durch die Antworten, die du gibst, sondern auch durch das Wissen, dass alle Fragen gestellt werden können und eine Antwort verdienen.

 

Und solltest du nach der 100. Fragen wirklich gar keine Lust mehr haben, darfst du das deinem Kind auch sagen. Schließlich sind wir alle nur Menschen und jeder braucht ab und zu eine Pause.

 

Sind deine Kinder auch mitten in der Warum-Phase? Hast du weitere Tipps um entspannt zu bleiben oder ist dir vielleicht sogar schon mal ein „Darum!“ rausgerutscht? Ich freue mich über deinen Erfahrungen als Kommentar.

 

Wie du alle Warum-Fragen deines Kindes gelassen beantwortest

 



2 thoughts on “Warum nerven mich Warum-Fragen nicht? – Für mehr Entspannung in der Warum-Phase”

  • Liebe Mama Maus,danke für diesen Artikel. Meine Kinder sind ja jetzt schon 10 und 7 Jahre alt. Und ich hab langsam das Gefühl, dass diese "Phase" vor der Pubertät nicht aufhören wird. Und wenn sie aufhört, werde ich sie mir wahrscheinlich zurück wünschen. Man lernt ja auch immer wieder dazu, wenn man seinen Kindern etwas erklärt.Liebe GrüßeCarola

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