Schreckmoment – Apfel fürs Baby?
Die liebe Johanna vom Elternkram Blog erzählte letztens von einem Schreckmoment mit ihrem kleinen Sohn. Daraus ist eine Blogparade geworden an der ich gerne teilnehmen möchte.
Unser Schreckmoment ist schon einige Jahre her. Damals von etwas mehr als 6 Jahren war der Kuschelbär noch nicht ganz ein Jahr alt und ich somit unerfahrene Erstlingsmutter.
Bei uns war das berühmt berüchtigte Apfelstück der Auslöser eines schlimmen Schreckmoments.
Alles begann ziemlich harmlos. Der Kuschelbär aß bereits viel mit und knabberte auch hin und wieder Obst oder Zwieback. An diesem Tag schnitt ich ihm kleine Apfelstücke, die er wunderbar im Pinzettengriff aufnahm und genüsslich verspeiste. Da ich essen wollte, übernahm Oma die Raubtierfütterung. Plötzlich verschluckte sich der Kuschelbär heftig. Ich eilte direkt zu ihm und nach etwas klopfen war die Situation scheinbar überstanden.
Ich wollte mich gerade wieder setzen als Oma erschrocken aufsprang und schrie, dass etwas nicht stimmt. Ich konnte nichts erkennen. Der kleine Mann schien glücklich und ganz normal. Aber Oma bestand darauf, dass er die Augen verdreht hätte. Ich nahm ihn sofort aus dem Hochstuhl.
Er atmete normal und alles schien weiterhin in Ordnung. Plötzlich schrie Oma erneut auf und auch ich sah, dass er die Augen nach hinten weg rollte. So als ob er ohnmächtig werden würde. Sofort überprüfte ich, ob er noch atmet. Seine Atmung war regelmäßig. Ich konnte mir nicht erklären, was genau los war. Was mir jedoch klar war, war dass wir direkt zum Arzt müssen. Abends blieb als einzige Möglichkeit die Notaufnahme. Den Rettungswagen wollte ich nicht rufen, weil der Kuschelbär zu fit wirkte.
Also alle bis auf den Kuschelbär aus den Schlafanzügen und ab ins Auto. Ich saß hinten neben der Babyschale. Es war mittlerweile recht spät geworden und die Schlafenszeit des Kuschelbärs angebrochen. Deshalb hatte ich sehr viel Mühe den kleinen Kerl während der ca. 30 minütigen Fahrt ins Krankenhaus wach zu halten. Ich hatte Angst, dass er nicht einschläft sondern bewusstlos wird.
Im Krankenhaus angekommen setzte ich den Kuschelbär auf den Tresen der Notaufnahme, die Schwester begann uns nach den Unterlagen zu fragen und was genau los wäre. Ich erzählte vom verschluckten Apfel und sah der Schwester bereits an, dass sie uns nicht als Notfall einschätzte. Sie wollte uns gerade bitten im Wartezimmer platz zu nehmen als der Kuschelbär anfing zu Husten und Schleim zu spucken. Plötzlich ging alles ganz schnell. Sie schickte uns direkt ohne weitere Unterlagen hoch zum Kinderarzt, bei dem sie uns parallel anmeldete.
Als wir oben ankamen standen eine Ärztin und eine Schwester bereit um sich den Kuschelbär anzusehen. Im Behandlungszimmer wurde der Kuschelbär abgehört. Die Luftröhre war frei und die Atmung normal. Im ersten Moment konnte sich keiner erklären, was los war. Während dem Aufnehmen der Daten begann der Kuschelbär plötzlich wieder zu husten und Schleim zu spucken. Darauf hin erklärte uns die nette Kinderärztin, dass das Apfelstück nicht in der Luft- sondern in der Speiseröhre festsitzt und dadurch die Symptome hervorgerufen werden.
Sie wollten den kleinen Mann stationär aufnehmen, um weiterhin die Atmung kontrollieren zu können. Am Morgen sollte dann mithilfe eines Schlauches ähnlich einer Magenspiegelung das Stück nach unten in den Magen geschoben werden. Ich war am Boden zerstört. So ein Eingriff nur aufgrund eines zu hastig verschlungenen Apfelstückchens. Ich machte mir solche Vorwürfe.
Bei der abschließenden Untersuchung musste sich der Kuschelbär erneut zum Abhören hinlegen. Plötzlich begann er sehr laut zu Röcheln und die Ärztin zog ihn direkt wieder hoch. Das Husten wurde stärker und er erbrach sich erneut. Das war unser Glück, denn die Ärztin zeigt mir in der herbeigeholten Nierenschale den Übertäter. Ein sehr schmales Apfelstück, eher ein Apfelscheibchen. Diese Scheibe scheint sich an den Rand der Speiseröhre festgesaugt und dadurch auch die Atmung teilweise behindert zu haben.
Anschließend wurde der Kuschelbär noch 15 Minuten beobachtet und da er keinerlei Symptome zeigte und schon wieder Quatsch mit der Schwester macht, durften wir ihn wieder mit nach Hause nehmen.
Seit diesem Tag hat Oma nie wieder einem unserer Kinder unter zwei Jahren einen Apfel gegeben. Und auch ich bin vorsichtig geworden. Heute würde ich einem Kleinkind niemals Stücke schneiden, sondern direkt ein komplettes Apfelstück in die Hand drücken und abbeißen lassen. Die Gefahr, das dabei etwas passiert ist viel geringer.
Wir hatten Glück im Unglück und ich bin heute noch froh, dass unser Schreckmoment so glimpflich ausgegangen ist.
Weitere Schreckmomente findet ihr direkte auf dem Elternkram Blog.
Apfel im Stück geben ist auch nicht unbedingt die Lösung. Das hab ich mal gemacht, Töchterchen ist damals über den Fußboden gerollt, hatte ein Stück abgebissen (obwohl sie zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur dran gelutscht hat) und sich daran verschluckt. Kam zum Glück durch Husten wieder raus.LG von TAC
Hallo TAC,Vielen Dank für deinen Kommentar.Es bleibt dabei Äpfel können für kleine Kinder gefährlich sein.Glücklicherweise ging es bei euch auch glimpflich aus.Viele GrüßeMama Maus