Schlaf gut Baby
Es ist noch nicht mal 22 Uhr und du bist schon wieder wach.
Über das Babyphone höre ich dich erst Husten und dann sehe ich wie du dich hinsetzt und durchs Bett robbst.
Wie gerne würde ich einfach auf dem Sofa sitzen bleiben. Einfach einmal einen Film zu Ende sehen. Danach erschöpft ins Bett fallen und bis morgen Früh durchschlafen.
Ich bin müde, aber das weißt du nicht. Du hast jetzt Hunger. Viel wichtiger ist es dir jedoch, dass ich zu dir komme. Woher sollst du auch wissen, ob auch mitten in der Nacht jemand für dich da ist? Du kannst nur rufen und hoffst, dass jemand zu dir kommt. Natürlich stehe ich auf und gehe zu dir.
Sofort wenn ich dich auf meinen Arm nehme wirst du ruhiger. Die Anspannung fällt von dir ab. Mama ist für dich da. Du bist nicht allein.
Dein Bruder schläft schweißgebadet im Ehebett, deshalb gehen wir zum Stillen ins Wohnzimmer. Nur die kleine Lampe brennt, das Licht ist angenehm schummrig.
Du quengelst bis ich endlich so weit bin. Gekonnt saugst du dich an mir fest. Kein Suchen, keine Aufregung, mit fast neun Monaten bist du ein Spezialist im Stillen.
Sofort löst sich deine Anspannung. Deine Augen schließen sich. Wie in Trance trinkst du einen Schluck nach dem anderen. Du stillst dich in den Schlaf. Ganz entspannt. Du ruhst in dir und strahlst das auch auf mich aus.
Im Licht der kleinen Lampe beobachte ich dich. Es gibt nur uns beide. Keine Hektik, keinen Stress, keine Geschwister. Nur du und ich und ganz viel Ruhe.
Du bist ein Wunder. Unser Wunder. Ich streichle die goldenen Flusen auf deinem Kopf. Bewundere die weichen Fressbäckchen. Diese klitzekleinen Ohren, was sind sie niedlich. Alles an dir ist makellos.
Dein zufriedenes Brummen wird immer leiser. Immer weiter triftest du in deine Traumwelt ab.
Deine Augen sind geschlossen, umrahmt von diesen wunderschönen langen Wimpern. Alle Muskeln in deinem Gesicht sind entspannt.
Deine kleinen Finger schließen sich um meinen Zeigefinger. Du hältst mich fest, weil ich das gerade brauche. Ich brauche diesen Anker um nicht verrückt zu werden vor lauter Freude.
Langsam aber sicher entgleitet dir mein Finger. Jegliche Spannung entweicht, alle Muskeln haben sich entspannt. Du liegst ganz eng an mich gekuschelt da.
Ich spüre deine Wärme, sie verbreitet sich über meinen Bauch und kommt mit voller Wucht in meinem Herzen an. Ein wohliger Schauer durchfährt mich. Ich spüre diese unendliche Liebe. Die Liebe von einer Mutter zu ihrem Kind.
Gleich bringe ich dich wieder in dein Bett. Wenn es gut läuft bist du erst in ein paar Stunden wieder wach. Wahrscheinlich weckst du mich in einer Stunde erneut. Natürlich würde ich gerne einfach auf dem Sofa sitzen bleiben. Einfach einmal einen Film zu Ende sehen. Danach erschöpft ins Bett fallen und bis morgen Früh durchschlafen. Aber ich weiß du brauchst mich und ich bin gerne für dich da. Heute und für immer.
Dieser Beitrag ist mein Herzpost des Monats Februar 2017.
Mehr Artikel, die Bloggern besonders am Herzen liegen, findet ihr auf dem Blog Verflixter Alltag.
Ist das schön zu lesen! Mein Jüngster kommt auch mit 11 Monaten noch Punkt 22 Uhr und – genau wie du – würde ich manchmal einfach nicht Aufstehen wollen und bin sauer auf den Papa, dass er sich den Luxus gönnen darf! Dafür darf er aber diese einzigartige Zuneigung nicht spüren und kann den jungen Mann nicht so schnell und einfach das geben, was er gerade braucht: seine Mama – sein urvertrauten Menschen. Und jedes Mal, wenn er dann an meiner Brust trinkt und mit der anderen Hand meinen Finger sucht, bin ich dankbar für dieses Wunder! Danke für deinen schönen Worte!!!
Vielen Dank für diesen lieben Kommentar. Ich freue mich, dass meine Worte auch ein bisschen aus deinem Herzen sprechen konnten.Genieß die Zeit mit deinem kleinen Wunder.Viele GrüßeMama Maus