Was das Wochenende in Bildern nicht erzählt
Am Samstag war Papa Maus mit den Kindern Schlittenfahren.
Im Wochenende in Bildern hatte ich in einem Halbsatz dazu auch vermerkt, dass die Kinder dafür natürlich angezogen werden müssen. Für Kinderlose ist das jetzt nur eine Tatsache, die keinem weiteren Kommentar bedarf. Die meisten Eltern werden an der Stelle bereits ahnen, welches Drama in Wirklichkeit in unserem Flur stattfand.
Dieser Halbsatz nahm in Wirklichkeit fast eine Stunde in Anspruch und das, obwohl wir in den letzten Tagen bereits mehrmals im Schnee waren, so dass zumindest alle benötigten Anziehsachen da sind oder da sein sollten. Aber von Anfang an.
9:30 Uhr. Erster Hinweis an Papa Maus, dass er darauf achten soll, dass alle Kinder Strumpfhosen anhaben.
9:45 Uhr. Leider ist Papa Maus damit beschäftigt sich selbst Wintersachen zu suchen, so dass ich die Kinder fertig machen muss. 10 Uhr sollte der Ausflug beginnen. Erfahrene Mütter wissen an dieser Stelle bereits, dass das nichts werden kann. Nicht mit drei mehr oder weniger kleinen Kindern.
Ich gehe zum Kuschelbär. Die Strumpfhose sitzt. Sie hat allerdings ein Loch und er muss sich umziehen. Außerdem kann man in seinen Zimmer vor lauter Klamotten, die auf dem Fußboden verteilt sind keinen Fuß vor den anderen setzen. Er muss aufräumen, bevor er weiter machen kann.
Weiter ins nächste Kinderzimmer. Die Kaisermotte ist noch im Schlafanzug. Ich zähle ihr auf, was sie anziehen soll und hole schon mal den Schneeanzug des Knuddelkäfers.
10:00 Uhr. Als ich zurückkomme, hat der Knuddelkäfer in die Windel gemacht. Zum Glück hatte er den Schneeanzug noch nicht an. Diese Aufgabe delegiere ich an Papa Maus.
Zurück zum Kuschelbär. Das Zimmer sieht besser aus und er beginnt sich weiter anzuziehen.
Wieder zur Kaisermotte. Sie braucht einen dickeren Pullover. Ich suche im Schrank und gehe gleich zum Kuschelbär, damit er sich nicht noch mal umziehen muss.
10:10 Uhr. Die beiden Großen sind angezogen. Jetzt müssen sie noch schneesicher verpackt werden. Der Schauplatz verlagert sich von den Kinderzimmern in den Flur. Alle noch mal auf Toilette. Ganz wichtig. Wobei dieser Punkt oft genug vergessen wird.
10:20 Uhr. Ich verpacke den Knuddelkäfer in seinen Schneeanzug. Stiefel an. Wo ist seine Mütze? Nach kurzen Suchen taucht sie im Kinderwagen auf. Schlauchmütze auf. Handschuhe an. Der erste ist fertig und darf sich in die Ecke stellen. Die beiden Großen sind noch nicht wirklich weiter gekommen.
Sie steigen in die Schneeanzüge. Ich ziehe Kaputzen auf und schließe Reißverschlüsse.
10:30 Uhr. Ich halte den Kuschelbär auf. Er hat doch nicht die herausgelegten Handschuhe angezogen. Ein kurzer Tausch und das Ende kommt in Sicht.
Ich helfe dabei die Hosen über die Stiefel und die Ärmel über die Handschuhe zu ziehen und bugsiere alle Richtung Haustür.
10:35 Uhr. Abmarsch.
Ich setze mich auf die Couch und will kurz verschnaufen.
10:40 Uhr. Es klingelt. Der Knuddelkäfer steht vor der Tür. Papa Maus erklärt, er möchte nicht mit und lässt sich permanent in den Schnee fallen. Ich überrede ihn doch mitzugehen.
Nachdem ich so eine Weile in der Kälte verbringe, fällt mir ein, dass alle bei -10°C ganz dringend noch etwas Fettcreme für die Bäckchen benötigen. Treppe hoch und wieder runter. Alle eincremen. Nur Papa Maus will nicht.
10:45 Uhr. Ich sitze tatsächlich auf der Couch. Eigentlich wollte ich seit einer Stunde meinen Schrank aufräumen. Der kann jetzt auch noch fünf Minuten warten.
Ich will nicht verschweigen, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Die Kinder hatten einen wundervollen Vormittag. Sie sind immer und immer wieder den Hang hinauf gerannt und wieder hinunter gerodelt. Papa Maus hat sie mit dem Schlitten gezogen. Schneebälle wurden geworfen und nach etwas mehr als einer Stunde durfte ich rotbäckige, sehr gut gelaunte Kinder im Empfang nehmen.