02.txt – Was wünscht du dir

Es sind drei Wochen vergangen und Dominik hat in seinem Blog neonwilderness das zweite Wort zu seinem Projekt *.txt veröffentlicht.
Nachdem ich beim letztes Mal im Rahmen des Wortes „Gratwanderung“ über die perfekte Mutter geschrieben habe. Kommt nun mein Beitrag zum zweiten Wort „wünschen„:

Ich habe in ein paar Tagen Geburtstag und jeder fragt mich „Was wünscht du dir?“. Eigentlich eine simple Frage und den meisten Menschen fällt spontan etwas ein. Mir auch, aber meine Wünsche sind nicht materieller Natur. Deshalb antworte ich meist „Ich habe doch alles.“. Für mein Gegenüber in dem Moment eine unbefriedigende Antwort.
Früher war ich in der Beziehung unkomplizierter. Als ich noch ein Kind war, habe ich immer sofort gewusst welches Spielzeug mir noch fehlt. Es gab immer irgendetwas das ich gebrauchen konnte. Bei der Frage „Was wünscht du dir?“ bin ich wie jedes kleine Kind aufgeblüht. Je nach Tageform ist auch schon mal eine ganze Liste aufgezählt worden.

Mit dem Älterwerden veränderten sich meine Wünsche. Als Kind wünschte ich mir Spielzeug, als Jugendliche Geld für Ausflüge mit meinen Freundinnen, als junge Erwachsene waren Sachen für meine eigene Wohnung beliebt. Als mein Lebensmittelpunkt soweit ausgestattet war, endete die Zeit der materiellen Wünsche. Ich hatte alles was ich brauchte und was ich nicht hatte konnte ich mir bei Bedarf selbst kaufen. Plötzlich war Platz für andere Wünsche. Ich hatte mittlerweile meinen Traummann gefunden oder er mich, das ist reine Anssichtssache. Wir wollten heiraten und ich wünschte mir, dass ich immer so glücklich bleiben darf. Wir wurden älter und wir wünschten uns Kinder. Ein großer Schritt, der nicht nur unser Leben sondern auch meine Wünsche wieder total veränderte. Plötzlich dreht sich die Welt nicht mehr um mich, auch nicht um meinen Mann und mich. Das Weltbild verändert sich komplett, die Kinder wurden der Mittelpunkt von allem. Dass sie gesund und glücklich sind, sind aktuell meine wichtigsten Wünsche. Ich weiß nicht, ob das allen Müttern so geht, aber ich denke alle Mütter können mich verstehen. Und ganz uneigennützlich bin ich dann doch nicht. Für mich selbst habe ich nämlich auch noch einen Wunsch: Ich möchte gesund sehr alt werden, damit ich meine Kinder begleiten kann und später meine Enkel verwöhnen darf.
Wenn ihr Lust habt, horcht jetzt bitte mal tief in euch hinein. Ihr braucht es auch keinem verraten. Was wünscht ihr euch?


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