Dankbar

Dankbar

Heute morgen stand ich wie schon so oft gefühlte Stunden vor dem Kindergarten.

Springen üben

Der Knuddelkäfer hatte einen Baumstumpf für sich entdeckt.


Kaum 10 Zentimeter ragte er aus der Erde, aber er eignete sich hervorragend zum Springen üben.
Und so hüpfte er. Wieder und wieder und immer wieder.

Ich stand neben ihm. Der Knuffelhase schlummerte zufrieden im Tragetuch. Ich wippte leicht hin und her und lauschte den leisen und gleichmäßigen Atemzügen des Jüngsten.

Der Knuddelkäfer zelebrierte jeden Sprung wie einen geplanten Guinness Weltrekord. Er stieg auf seine kleine Plattform, ging in die Hocke und sprang noch ein paar dramatischen Sekunden mit einem lauten „Und Hopp“ ab. Er freute sich unglaublich, wenn er auf seinen Beinen zum Stehen kam. Nach jedem Sprung versicherte er sich, dass ich auch wirklich zusehe und ihm die nötige Aufmerksamkeit für seine großartige Leistung zu teil werden lasse.

In dem Moment wurde mir wieder klar, wie dankbar ich sein muss. Ich bin dank Papa Maus in der komfortablen Lage mir diese Zeit nehmen zu können.
Ich muss nicht schnell die Kinder abliefern und dann direkt zur Arbeit hetzen. Ich kann einfach hier neben dem Knuddelkäfer stehen und ihm beim Lernen zusehen. Er kann seine Erfahrungen machen. In dem Tempo, das er vorgibt.
Er lernt mit jedem Hüpfer. Wird sicherer und fasst mehr Vertrauen zu seinen Fähigkeiten. Er braucht weder mich noch eine Erzieherin, die vorgibt, was er lernen muss. Er hat seinen eigenen Stundenplan. Heute war sicheres Springen aus kleiner Höhe und die Verbesserung des dazu benötigten Gleichgewichtssinns dran.
Gestern übte er das Treppensteigen. Auf den drei Stufen vor dem Kindergarten mehr als 30 Mal. Genau wie die Tage zuvor.

Natürlich wünsche ich mir manchmal, dass ich nicht zwei Stunden für den einen Kilometer von oder zum Kindergarten benötige. Meistens jedoch kann ich mir diese Zeit nehmen. Wertvolle Zeit für meine Kinder.


Ich konnte bisher alle meine Kinder lange zuhause betreuen.
Sie hatten mehr oder weniger eine eins zu eins Betreuung durch mich. Mussten sich in ihren ersten Lebensjahren nur nach den anderen Familienmitgliedern und nicht nach einer ganzen Kindergartengruppe richten.
Sie hatten die Zeit sich alles was wie brauchten selbst beizubringen. Ich musste ihnen nur ab und an assistieren.

Ich bin so froh, dass ich ihnen diese Zeit schenken durfte und auch weiterhin darf. Zeit in ihrem eigenen Tempo Erfahrungen zu machen. Wertvolle Zeit zum Entdecken der und Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten. Sie ist so wichtig und kommt nie wieder.

Danke Papa Maus, dass du uns diese gemeinsame Zeit schenkst. 



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