Einkaufen zu viert

Gestern habe ich den Kuschelbär und die Kaisermotte ausnahmsweise mit dem Auto vom Kindergarten abgeholt. Zusammen mit dem Knuddelkäfer in der Babyschale sind wir ohne Papa Maus einkaufen gefahren.

Oma und Opa sagten voraus, dass das in Stress ausarten wird. Ich solle doch lieber am Morgen in aller Ruhe nur mit dem Knuddelkäfer einkaufen gehen. Das wäre doch viel entspannter. 
Ich bin jedoch der Meinung, dass ich drei Kinder habe und es auch schaffen muss mit ihnen gemeinsam einkaufen zu gehen. Schließlich müssen die Kinder auch lernen sich in Läden zu benehmen.
Gesagt, getan.
Die Einkaufsliste war fertig auf dem Handy, die Klappkisten im Kofferraum und alle guter Laune. Schließlich hatte ich versprochen, dass die zwei großen Mäusekinder ein Brötchen bekommen. Um uns nicht gleich zu viel zuzumuten wollte ich nur schnell den Wochenenkauf im Discounter machen. Nur ein Laden – keine Hektik.
Dort angekommen sollten die Kinder kurz alleine im Auto bleiben und ich wollte den Wagen für die Babyschale holen. An der Stelle wünschte ich mir das erste Mal, dass der Mann mitgekommen wäre. Der Wagen ließ sich einfach nicht losmachen. Das Geld steckte fest und die Kette ebenfalls. Zum Glück war ein netter Mann so freundlich den Wagen loszumachen. Ich bedankte mich vielmals und eilte zurück zum Auto. Die Kinder waren sehr friedlich nur der Kleine hatte ein bisschen geheult. Abschnallen klappte prima. Ich schnallte die Kaisermotte ab, diese den Kuschelbär und dieser wiederum den Knudelkäfer. Tolle Sache.
Babyschale auf den Wagen gehievt, Kinder gebrieft immer schön den Wagen anzufassen und los. Gemeinsam Kekse für den Kindergarten ausgesucht und die Kinder durften einladen. Obst und Gemüse und auch den Rest glücklich eingekauft. Ich wüsste gar nicht, wie artig unsere Kinder sein können. 
Okay, zwischendurch musste ich noch mal klarstellen, dass Obst und Gemüse nur gezeigt und nicht gleich angefasst werden darf, aber solange es nur das ist.
Auf dem Weg zur Kasse schaut mich der Kuschelbär mit großen Augen an: 
„Mama, ich muss mal Kacki.“ 
„Schatz, dass geht jetzt nicht. Kannst du noch ein bisschen aushalten?“
„Nein, ich muss jetzt sofort.“
„Okay, lass uns bezahlen und ich lasse mir was einfallen.“
Also weiter Richtung Kasse. Wir sind nicht weiter als 5 Meter gekommen.
Mit leicht glasigen Augen sieht mich der Kuschelbär verzweifelt an: „Mama, ich muss jetzt, SOFORT!“
Okay, ich drehe ab und suche eine Mitarbeiterin. Wo sind die nur alle, wenn man eine braucht? Endlich, eine räumt Regale ein. 
„Wir haben einen Notfall, der Kleine muss ganz dringend auf Toilette.“
„Das passt jetzt gar nicht, es ist keiner da.“ Das habe ich auch schon bemerkt, aber es geht nicht anders. „Bitte, es ist dringend.“
„Na gut, kommen Sie mit.“ In einer affenartigen Geschwindigkeit rennt sie vor mir her Richtung Pausenraum, der gleich hinter den Kassen liegt. Ich hinterher mit voll bepacktem Wagen: Sicht gleich  Null durch die obendrauf stehende Babyschale und Überbreite durch zwei Kindern die links und rechts dranhängen. Mit aller Not können wir die Verfolgung aufnehmen und uns durch die Kasse zwängen.
„Der Wagen muss draußen bleiben und bitte beeilen Sie sich.“
Ich also die Kaisermotte zur Aufpassen abgestellt: „Du bleibst hier. Halt dich schön am Wagen fest und passt auf den Knuddelkäfer auf. Wenn dich oder den Knuddelkäfer jemand mitnehmen will, Schrei einfach ganz laut.“
Also ab in die Toilette und schnell wieder raus. Zum Glück steht die Kaisermotte noch so wie ich sie verlassen hatte.
Endlich zur richtigen Kasse und alle und alles ins Auto verfrachten. Ab nach Hause und dort wieder alle und alles ausladen. Papa Maus hilft bei den Kisten, aber ausräumen muss ich wieder alleine, weil er noch arbeiten muss. Die Mäusekinder ziehen sich währenddessen alleine die Schlafanzüge an. Manchmal läuft einfach alles perfekt.
Mittlerweile ist es auch Abendbrotzeit geworden und wir müssen schon mal alleine anfangen, weil der Mann immer noch arbeiten muss.
Alles in allem war das ein gelungener Einkauf. Auch wenn ich vor lauter Toilettennotfall vergessen habe Bargeld zu holen.
Danke mein süßer Kuschelbär und meine süße Kaisermotte, dass ihr so toll mitgeholfen habt. Ich liebe euch und freue mich auf den nächsten Einkauf mit euch. 


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