Fantasie ist etwas wunderbares

Der Knuffelhase ist jetzt 2,5 Jahre alt. Er spricht mittlerweile ziemlich gut und vor allen Dingen viel. Im Vergleich zu seiner Sprachentwicklung vor einem halben Jahr hat er seinen Wortschatz mindestens verzehnfacht. Er ist regelrecht explodiert und mittlerweile sind auch 7- oder 8-Wort-Sätze keine Seltenheit mehr.

Das ermöglicht uns einen tiefen Einblick in seine Gedankenwelt. Vor allem beim Spielen bin ich immer wieder fasziniert. Er greift sich einen Baustein nach dem anderen, stapelt zügig, aber sehr gezielt und beginnt eine Geschichte zu spielen.

Jedes gebaute Auto bekommt einen eigenen Namen und Fähigkeiten. Plötzlich muss eins vom anderen gerettet werden, es hängt an der Klippe (der Kante des Sofas) und der Knuffelhase ruft: „Oh nein, Tom hilf mir. — Ich komme sofort. — Was können wir nur tun. — Ich fahre in die Werkstatt. Ein Seil. Bin gleich wieder da.“

Und so geht es Minute für Minute. Er blendet dabei seine Umwelt regelrecht aus. Es ist ihm schlichtweg egal, ob noch jemand mit ihm im Zimmer ist oder nicht. Er spielt und geht komplett in seinen manchmal recht komplexen Geschichten auf.

Vom Knuddelkäfer kenne ich es, dass beim Spielen jede Aktion mit Wörtern unterlegt werden muss. Allerdings hat er in dem Alter nie so viele Charaktere und Wendungen in seine Geschichten eingebaut und die beiden Großen haben das in dem Alter überhaupt nicht gemacht.

Außerdem finde ich es faszinieren, dass sich der Knuffelhase so versunken in seiner Spielwelt tatsächlich auch mal gut und gerne 30 Minuten komplett alleine beschäftigen kann. Er bemerkt in dem Moment noch nicht einmal, wenn ich den Raum verlasse. Komme ich nach ein paar Minuten wieder ist er immer noch dabei seine Autos fahren, tauchen oder fliegen zu lassen. Nur gibt es dann meistens ein neues Problem, dass es zu lösen gilt.

Sind eure Kinder auch solche Geschichtenerzähler und -spieler?