Der Stolz auf meinen After-Baby-Body
Ich war in der 39. Schwangerschaftswoche mit dem Knuffelhasen. Meine 4. Schwangerschaft.
Mittlerweile sind einige Schwangerschaftskilos gegangen, trotzdem wird mein Körper nie wieder derselbe wie vor den Schwangerschaften sein.
Ich war nie rappeldürr, abgesehen von einer kurzen Phase in der Pubertät. Immer hatte ich einen klitzekleinen Bauchansatz und ziemlich frauliche Rundungen. Das fand ich nicht immer toll, aber meistens recht annehmbar.
Vor der Schwangerschaft mit dem Kuschelbären vor 8 Jahren stagnierte mein Gewicht jahrelang am oberen Ende des Normalgewichts. Und das war es für mich auch, nicht ideal aber normal und vor allem gesund.
Während der Schwangerschaft nahm ich weit mehr als 20 Kilogramm zu. Ich liebte meinen Körper, meinen Bauch und das kleine Wunder, das darin heranwuchs.
In die Kliniktasche zur Entbindung packte ich für den Heimweg aus dem Krankenhaus eine Jogginghose ein. Irgendwie hatte ich die Vorstellung, dass ich durch die Geburt einige Kilos verlieren würde.
Falsch gedacht. Ich fuhr wie alle frisch gebackenen Mütter nach drei Tagen mit meiner Umstandshose nach Hause. Ich war etwas desillusioniert, hatte aber aufgrund des Schlafmangels in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt gar keine Chance mich darüber zu ärgern.
Neun Monate nach der Geburt hatte ich mein Ausgangsgewicht noch nicht zurück und war erneut schwanger. Der Bauch wuchs enorm. Bei knapp 25 Kilogramm plus, schaute ich nicht mehr auf die Waage.
Vor allem die letzten Wochen der Schwangerschaft, die ich größtenteils im Krankenhaus verbrachte, förderten weder meine Fitness noch stoppten sie die rasante Gewichtszunahme.
Dieses Mal hatte ich ausschließlich Umstandshosen in der Kliniktasche. Schließlich lerne ich dazu.
Knapp 1,5 Jahre später hatte ich mein Ausgangsgewicht von vor der 1. Schwangerschaft zurück. Ich war sogar zwei Kilogramm leichter. So leicht wie schon Jahre nicht mehr.
Trotzdem war ich unzufrieden, denn ich sah mir mein geringeres Gewicht nicht an. Ich habe eine Bindegewebsschwäche. Mein Bauch bestand ausschließlich aus Streifen und die leere Haut hing ordentlich über dem Hosenbund.
Wir wünschten uns ein weiteres Kind und um meine Periode zu stabilisieren musste ich ein paar Kilogramm zunehmen. Kurz darauf freuten wir uns über den nächsten positiven Schwangerschaftstest. Der Knuddelkäfer war im Anflug und der Bauch wuchs gefühlt ins Unermessliche. Das ich nur etwas über 20 Kilogramm zunahm lag nur daran, dass die Schwangerschaft bereits in der 37. SSW beendet werden musste.
Dieses Mal purzelten die Pfunde wie von selbst. Weniger als 9 Monate nach der Geburt hatte ich 5 Kilogramm weniger als vor der 1. Schwangerschaft. Der Bauch hing trotzdem.
Wir versuchten wieder schwanger zu werden und ja, ich musste mir erst ein paar Kilos anfuttern um das zu schaffen. Als ich mein Ausgangsgewicht erreicht hatte, klappte es ziemlich zeitnah.
Zum vieren Mal schwanger. Mein Körper wusste an welchen Stellen er zu wachsen hatte und tat dies auch. Die Schwangerschaft endete mit einem neuen Rekordgewicht. Stolz war ich darauf zwar nicht, aber eine Schwangerschaft ist nun mal Ausnahmezustand und ich machte mir auch keine Sorgen.
Knapp ein Jahr nach der letzten Schwangerschaft hatte ich mein Ausgangsgewicht erneut erreicht. Nach dem Ende des Stillen sind jedoch schon wieder ein paar Kilos hinzugekommen.
Stand heute wiege ich knapp 3 Kilogramm mehr als vor 8 Jahren. Das hört sich nicht viel an. Mein Körper hat sich trotzdem verändert. Damit kann ich gut leben. Schließlich habe ich nicht nur 4 Kindern das Leben geschenkt sondern bin auch 8 Jahre älter geworden. Nur mit meinem Bauch hadere ich ein bisschen. Er hängt schon sehr über dem Hosenbund und das finde ich für mich persönlich nicht schön.
Bei anderen Müttern stört mich das hingeben überhaupt nicht.
Wenn ich mit ihnen rede sage ich oft, sie sollen stolz auf ihren Körper sein. Ich wünsche mir diese Selbstsicherheit sogar von ganzem Herzen für sie. Eben weil ich weiß, welch enorme Leistung eine Schwangerschaft ist und welche Veränderungen sie mit sich bringt.
Bei mir selbst bin ich immer kritischer und bemängele häufig das Spiegelbild. Obwohl ich weiß, welch enorme Leistung eine Schwangerschaft ist und welche Veränderungen sie mit sich bringt.
Vielleicht sollte ich mir selbst viel öfter sagen, dass ich stolz sein kann!
Vielleicht sollten wir uns alle selbst viel öfter sagen, dass wir stolz sein können!
Das ist mein Beitrag zur Blogparade von wunschkindwege und zwischenwindelnundwahnsinn zum Thema After-Baby-Body unter dem Hashtag #Letstalkabout.
Dieser Beitrag ist mein Herzpost des Monats November 2017.
Mehr Artikel, die Bloggern besonders am Herzen liegen, findet ihr auf dem Blog Verflixter Alltag.
Ach herrje, der Bauch ist auch mein großes Thema und ich sehe das sehr zwiespältig: einerseits bin ich stolz darauf und andererseits stört er mich massiv. Weil ich sonst recht schlank bin und der Bauch dadurch besonders "heraussticht", bin ich schon öfter gefragt worden, ob ich schwanger sei. Und das stört mich einfach sehr, das kann ich nicht ignorieren, leider. Das ist etwas, wo ich nicht drüberstehen kann, obwohl ich sonst, was meinen Körper angeht, sehr zufrieden bin. Darum werde ich jetzt mal das Thema "Sport" angehen…keine Ahnung, ob der Bauch dadurch überhaupt weggeht, aber zumindest will ich es versuchen. Auch, weil es meiner Gesundheit gut tun würde. Ich betreibe leider schon länger keinen Sport und jetzt wird es wirklich Zeit, in dieser Richtung was zu tun.Abgesehen davon finde ich es toll, dass Du dieses Thema After-Baby-Body in Deinem Beitrag ansprichst, das ist ganz wichtig! Und: Respekt, dass Du trotz vier Schwangerschaften fast bei Deinem Ursprungsgewicht gelandet bist! Danke für Deinen Artikel und den Einblick, den Du darin gibst!
Hallo Schokomama,Vielen Dank für deinen Kommentar.Ich kann deine zwiegespaltenen Gefühle sehr gut verstehen.Es freut mich, dass du stolz bist auf deinen Körper und genauso gut verstehe ich, dass du an deiner „Problemzone Bauch“ arbeiten möchtest. Es ist nichts einzuwenden gegen gesunden Sport und damit einhergehend einem Arbeiten an seinem Körper. Stolz sein und sich trotzdem nicht mit Dingen abfinden, die einen stören, finde ich die beste Kombination.Ich wünsche dir viele Erfolg und dass du dich bald noch wohler in deinem Körper fühlst.Viele GrüßeMama Maus
Danke, liebe Mama Maus! ❤️️
Hallo liebe Mama Maus!Vielen Dank für Deinen tollen Bericht zu unserer Blogparade. Ich musste stellenweise so lachen… ich sehe mich noch selber nach der ersten Entbindung im Krankenhaus sitzen und enttäuscht in die Umstandshosen, von denen ich dachte, sie ab sofort für lange Zeit nicht mehr zu tragen, zu schlüpfen. Ich habe sie danach noch sehr lange getragen. Ich glaube, ich musste sogar nochmal eine nachkaufen. ;-)Hust. Wahnsinn, dass Du zunehmen musstest, um schwanger zu werden. Hast Du sonst einen unregelmäßigen Zyklus?Bei mir ist es eher andersherum: Wenn ich zu viel wiege (und dabei reden wir dann nur von ein paar wenigen Kilos und nicht von Zentnern ;-)), spinnt mein Zyklus rum.Und magst Du Nadine mit "Zwischen Windeln und Wahnsinn" noch in deinem Text mit verlinken, damit sie Deinen super Artikel auch sieht? Das wäre toll. <3Viele liebe Grüße!
Hallo Düse,Nadine habe ich gerne verlinkt.Es freut mich, dass du ein bisschen lachen musstest und dass ich mit meinen Umstandhosen nicht alleine bin ;-)Ja, ich muss immer ein bisschen auf mein Gewicht achten, damit mein Zyklus nicht noch unregelmäßiger als so schon wird. Interessant, dass es bei dir genau anders herum ist.Viele GrüßeMama Maus