Von kompetenten Kindern

Von kompetenten Kindern

Mir geht es nicht gut.

Die größten Sorgen der letzten Wochen bezüglich der Schwangerschaft liegen hinter mir und psychisch geht es mir blendend.

Körperlich hingegen hat die Woche ausschließliches Liegen dazu geführt, dass ich bei jedem Schritt vor Symphysenschmerzen schreien könnte. Die eingenommene Schonhaltung führt zu dauernden Rückenschmerzen und außerdem bin ich nach zwei Metern Laufen vor Schmerzen so außer Puste, dass ich eigentlich 15 Minuten Pause bräuchte. Den Knuffelhasen mit seinen über 10 Kilogramm zu heben ist unvorstellbar, weil ich sofort das Gefühl habe innerlich auseinander zu reißen.

Die bei der Krankenkasse angeforderte Haushaltshilfe ist auch nach drei Wochen noch nicht genehmigt und selbst, wenn der Antrag irgendwann abschließend bearbeitet wurde, weiß ich von der letzten Schwangerschaft, dass eine konkrete Hilfe noch einige Wochen auf sich warten lassen wird. Hier in der Gegend gibt es einfach keinen Pflegedienst, der mal so mir nichts dir nichts eine Vollzeit-Haushaltshilfe aus dem Arm schüttelt.

Ohne Papa Maus, der den Kleinsten auf die Toilette oder in seinen Stuhl hebt, wäre ich tatsächlich aufgeschmissen. Nur, der kann eben auch nicht immer von seiner Arbeit aufspringen, auch nicht für zwei Minuten. Oft genug hat er Meetings und kann stundenlang überhaupt nicht aus seinem Büro. Das sorgt bei mir bereits für leichte Panik, weil ich eben körperlich im Grunde genommen gar nicht kann und jedes Mal, wenn ich trotzdem muss, meine körperlichen Grenzen überschreite und es mir anschließend noch schlechter geht.

 

Eine fürchterliche Situation und ohne die Mithilfe der Kinder überhaupt nicht zu bewältigen. In den letzten Wochen durfte ich wieder erleben, wie rücksichtsvoll und kompetent unsere Kinder sind. Sie haben ohne zu Murren akzeptiert, dass ich aktuell körperlich nicht mithalten kann.

 

Sie kommen gar nicht auf die Idee mir vorzuschlagen wilde Spiele zu spielen oder spazieren zu gehen. Nein, ganz von sich aus haben sie ihren Fokus auf Brettspiele (*Werbelink) und das Vorlesen von Büchern gelegt. Dabei bauen sie die Spiele nicht nur alleine auf, sondern am Ende auch tatsächlich wieder ab und räumen sie zurück in den Schrank. Das blieb vorher oft an mir hängen, einfach weil sie wussten Mama macht das schon. Jetzt kann ich eben nicht und sie akzeptieren dies ohne zu Murren.

 

Gestern stellte sich der Knuddelkäfer fast eine Stunde in die Wohnstube und bastelte alleine. Er malte, schnitt aus, klebte und kam zwischendurch nur zur mir um seine aktuellen Ergebnisse zu zeigen. Ich musste weder Blätter suchen, noch Farben anreichen oder Stifte spitzen. Diese Arbeiten gibt er nämlich normalerweise gerne an mich ab, damit ich eben auch dabei bin, wenn er bastelt.

 

In dieser Zeit war der Knuffelhase übrigens alleine im Kinderzimmer und baute eine riesige Holzeisenbahn. Zwischendurch kam er zweimal zu mir und erklärte, was er tolles gebaut hätte und wie viele Tunnel bereits seine Strecke überspannen.

 

Heute erklärte ich den beiden, dass ich nicht mitspielen könnte, weil ich so schlimme Rückenschmerzen hätte und was machen sie? Sie haben sich auf ein Spiel (*Werbelink) geeinigt, es gemeinsam aufgebaut und ganz entspannt zwei Runden gemeinsam gespielt, während ich nur ungläubig vom Sofa aus zugesehen habe.

Am Ende packten sie das Spiel zusammen und räumten es in den Schrank…

 

… suchten sich ein weiteres Spiel (*Werbelink) aus und spielten weiter friedlich miteinander. Hand in Hand arbeiteten sie an verschiedenen Bildern und so verging der Vormittag wie im Flug und das ohne, dass ich eingreifen musste.

 

Neben der selbstständigen Beschäftigung agiert der Knuddelkäfer zusätzlich als mein kleiner Assistent und bringt mir Unterlagen oder das Telefon, wenn ich Dinge zu erledigen haben.

 

Diese Rücksichtnahme der Beiden finde ich sehr bemerkenswert. Schließlich sind sie aktuell 2 und 4 Jahre alt.

Das sage ich ihnen auch immer wieder und freue mich von Herzen, wenn ich mich tatsächlich ausruhen kann.

 

Ich will auch nicht außer Acht lassen, dass mir die beiden Großen ebenfalls sehr unter die Arme greifen. Sie helfen den Kleinen in die Stiefel, schließen mit einer Engelsgeduld die Jacken der kleinen Geschwister, holen Saft aus dem Keller, räumen den Geschirrspüler aus und tragen Wäsche in die Waschküche. All das und noch viel mehr damit ich mich schonen kann.

 

Ich bin unendlich stolz auf unsere Familie und den Zusammenhalt und die Rücksichtnahme, die alle Familienmitglieder an den Tag legen, wenn es nötig ist.

Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist und bin froh, dass unsere Kinder diese Kompetenz haben und ihre eigenen Bedürfnisse für mich und ihre Familie aufschieben können.

 

Deshalb auch nochmal an dieser Stelle: Danke meine Mäuse, dass ihr so tolle, rücksichtsvolle Menschen seid. Ich liebe euch von ganzem Herzen.

 

Wie unsere Kinder mit meinen schwangerschaftsbedingten körperlichen Einschränkungen umgehen. Vor Rücksichtsnahme und Bedürfnissen. #Schwangerschaft #schwanger #Kinder #LebenmitKindern #Bedürfnisse #Rücksicht

 

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