So schnell kann es gehen

Heute haben mich die Nachbarn in meinen Slip gesehen und wisst ihr was, das war mir in dem Moment zwar bewusst, aber völlig egal.

Ich war nämlich gerade aufgesprungen, hatte den Knuffelhasen an mich gerissen und rannte mit ihm ins Haus. Beim Kind am mich pressen war mein Kleid bis über meinen Bauchnabel nach oben gerutscht. Das hielt mich jedoch nicht davon ab einfach weiter zu rennen.

Immer noch ziemlich geschockt kam ich oben in der Küche an. Papa Maus schaute mich mit großen Augen an und ich bat ihn schnell den Hinterkopf des Knuffelhasen zu untersuchen. Der Knuddelkäfer hatte ihn nur Sekunden vorher mit einem riesigen Stein geworfen und leider auch getroffen.

Papa Maus schaute sich den Hinterkopf an. Zum Glück keine Platzwunde und kurz darauf wussten wir auch wieso. Der Stein hatte ihn nicht, wie von mir vermutet, an den Kopf sondern „nur“ in den Nacken getroffen. Die Stelle war zwar ziemlich rot und auch schon leicht geschwollen, aber nicht aufgeplatzt. Ein Glück. Ich hatte bereits das schlimmste befürchtet, als ich den Stein fliegen sah.

Nachdem der Knuffelhase mit einem Kühlpad und etwas Wasser zur Beruhigung versorgt war, ging ich zurück in den Garten. Erst dort wurde mir bewusst wie groß der Stein tatsächlich war. Das hätte böse ausgehen können.

Das Schlimmst an der Situation war nicht, dass der Knuddelkäfer seinen kleinen Bruder mit einem Stein geworfen hatte, sondern die Machtlosigkeit, die mir diese Situation mal wieder aufgezeigt hat.

Ich saß direkt neben den beiden, ich wusste, dass sie mal mit den Steinen spielten und trotzdem konnte ich diese wirklich gefährliche Situation nicht verhindern.

Natürlich habe ich anschließend mit dem Knuddelkäfer gesprochen und ihm erklärt, wie gefährlich es ist jemandem mit Steinen zu werfen. Das garantiert jedoch noch lange nicht, dass sich so eine oder so eine ähnliche Situation nicht wiederholen wird.

Was ich aus dieser Situation mal wieder lerne: Wir können unsere Kinder nicht vor allem Übel der Welt beschützen. Wir können nur für sie da sein – in guten wie in weniger guten Zeiten.

Und trotzdem hoffe ich, dass solche Schreckmomente selten bleiben und wir die guten Zeiten voll und ganz auskosten können.