Geschwisterbeziehungen fördern und stärken

Geschwisterbeziehungen fördern und stärken

Letzte Woche konntet ihr hier auf dem Blog lesen, was die besondere Beziehung zwischen Geschwistern ausmacht.

 

Heute geht es darum wie wir als Eltern das Zusammengehörigkeitsgefühl unserer Kinder stärken können, denn nicht immer verstehen sich Geschwister von Anfang an gut und andauernder Geschwisterstreit kann die komplette Familie belasten.

 

Geschwisterbeziehung stärken

 

Geschwisterbeziehung fördern

Geschwister von an Anfang an einbeziehen

Schon während der Schwangerschaft kann man die bald großen Geschwister ganz spielerisch auf die neue Situation vorbereiten. Man kann gemeinsam mit dem Baby sprechen, Namensvorschläge abfragen, überlegen welche Spielsachen eventuell freiwillig abgegeben werden können oder mithilfe einer Puppe schon vorher erklären, wie es mit einem Neugeborenen im Haus sein wird.

Gerade der letzte Punkt ist wichtig, denn seien wir ehrlich, ein neues Familienmitglied bedeutet eine gehörige Umstellung für alle. Plötzlich ist da jemand, dessen Bedürfnisse immer sofort und dringend erfüllt werden müssen. Das große Geschwistchen hingegen kann oft bereits eine kurze Zeit auf die Bedürfniserfüllung warten und muss dies nun auch öfter tun. Diesen Punkt mit den Kindern bereits vor der Geburt zu besprechen stärkt das Verständnis, sorgt jedoch nicht dafür, dass die sogenannte Entthronunsphase komplett entfällt.

 

Auch nach der Geburt sollten die Großen dazu ermutigt werden bei der Versorgung des Babys zu helfen. So haben sie Zeit mit den Eltern und merken wie wichtig sie im Familiengefüge immer noch sind. Beim Stillen des Babys kann man ganz wunderbar auch mit den anderen Kindern kuscheln und so zeigen, dass alle Kinder gleich lieb gehabt werden und alle genauso wichtig sind. Wir haben in der Zeit immer gerne Bücher gelesen und die großen Geschwister haben es geliebt.

 

Gemeinschaftsgefühl fördern

Je älter die Geschwister werden desto mehr gemeinsame Spielmöglichkeiten entstehen. Ist es erst nur die Wippe oder der Spielbogen, den das große Kind anschubsen und anschließend beobachten kann wie sich das kleine Kind daran erfreut, können bald schon Autos hin und her geschoben werden, bis irgendwann das kleine Kind ein vollwertiger Spielkamerad geworden ist. Dabei sollten wir Eltern immer unterstützend zur Seite stehen, schließlich müssen wir erklären, wenn das kleiner Kind etwas ganz ohne Absicht kaputt gemacht hat. Tun wir dies nicht entsteht schnell Frust, der sich darin äußert nicht mehr gemeinsam spielen zu wollen.

 

Beziehung zwischen Geschwistern fördern

Neben dem Spielen sind natürlich auch gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge und Ausflüge förderlich für das Gemeinschaftsgefühl – nicht nur für die Kinder sondern für die komplette Familie. Dabei ist es nicht immer einfach Aktivitäten auszusuchen die jedem gefallen. Dieses Problem verstärkt sich noch mit einem höheren Altersunterschied, lässt sich aber oft mit etwas Improvisation lösen.

 

Von einander lernen / sich gegenseitig unterstützen

Einer der wichtigsten Punkte in der Geschwisterbeziehung bei unseren Kindern ist die Möglichkeit voneinander zu lernen. Wir ermutigen die Kinder immer wieder ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiterzugeben. So geben wir Fragen gerne an ein Kind weiter, wenn wir denken, dass es diese bereits beantworten kann. Das sorgt zum einen dafür, dass sich das erklärende Kind stolz fühlt und das fragende Kind lernt, dass auch die Geschwister weiterhelfen können. Dabei lernen übrigens nicht immer die Kleinen von den Großen, bei manchen Themen ist das auch genau umgekehrt.

 

Zu diesem Bereich gehört bei uns auch gegenseitige Unterstützung. So liest das gerne lesende Kind den Geschwistern vor und das andere baut Legobauwerke zum Spielen für alle. Jeder darf und soll seine Geschwister mit seinen Fähigkeiten unterstützen. Auch wenn das bedeutet, dass der Kleinste hinter dem Schrank aufräumt, weil er da besser hinkommt. So lernen alle, dass das Familienleben gemeinsam leichter gemeistert werden kann.

 

Geschwisterbeziehung stärken

Gleiche Interessen fördern

Jedes Kind hat seine individuellen Fähigkeiten und Stärken und das ist gut so. Trotzdem gibt es Dinge, die allen Kindern Spaß machen, und genau diese Dinge fördere ich gerne. Bei uns ist es das Basteln, dass alle Kinder vereint. Jeder kann mit seinem Kenntnisstand kleine und große Kunstwerke schaffen und lernt nebenbei wie man gemeinsam vielleicht sogar ein noch viel schöneres Ergebnis erzielen kann.

Die Momente am frühen Sonntagmorgen, wenn wir als Erwachsene noch im Bett liegen und alle Kinder in der Wohnstube bis zum Ellenbogen in Knete versinken, sind bestimmt mit die schönsten in der Kindheit unserer Kinder.

 

Nicht vergleichen

Ich hatte es eben erwähnt, jedes Kindes ist individuell und das sollten wir als Eltern respektieren. Es bringt niemandem etwas, wenn wir den Kindern vorhalten, was das Geschwister zu der Zeit bereits konnte oder dass es etwas überhaupt noch nicht kann. Vergleiche sind nicht gut, weil sie künstlich Konkurrenz fördern und die besteht zwischen Geschwistern von Natur aus zur Genüge.

Wir dürfen gerne die individuellen Stärken hervorheben und an Schwächen gemeinsam feilen, aber wir sollten niemals die Kinder gegeneinander ausspielen.

 

Bei all dem sollten wir jedoch nie aus dem Augen verlieren, dass sich bei zwischenmenschlichen Beziehungen nichts erzwingen lässt. Es gibt Phasen, manchmal auch länger andauernde Phasen, in den sich Geschwister nicht verstehen und gefühlt nur streiten. In dem Moment nicht zu verzweifeln ist nicht leicht. Wir können nur weiterhin jedes Kind unsere Liebe schenken und ihm, wenn nötig genug Freiraum geben um sich selbst und seinen Platz in der Familie zu finden.

 

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2 thoughts on “Geschwisterbeziehungen fördern und stärken”

  • Es ist so schön zu lesen, dass es Eltern gibt, die auf sowas achten und ich freue mich über jeden, der das für sich übernimmt.
    Bei uns damals wurde Konkurrenzdenken noch gefördert, ständig wurde irgendwer veralbert weil er irgendwas nicht oder nicht so gut konnte. Ich bin die Jüngste, dreimal darfst du raten. Aus allem wurde ein Wettbewerb, nichts hatte man für sich. Gemeinsames Spielen oder Basteln gab es selten und wenn, dann mit Vergleichen. Sie waren einfach froh, wenn wir uns irgendwie selbst beschäftigen und wehe wir bekamen dabei Streit, dann gabs nen verbalen Rundschlag.
    Im nachhinein betrachtet war meine Mutter einfach völlig überfordert und meine Kindheit (die ich aktuell aufarbeite) ziemlich deprimierend.

    Sollte bei uns ein Kind Nr. 2 kommen, werde ich mich zu dem Thema sehr gut belesen, damit unsere Kinder nie in solche Situationen durch uns Eltern geraten.

    • Hallo Wanderwuff,

      Es tut mir so leid, dass du in deiner Kindheit anderes erlebt hast. Kinder haben sowieso ein angeborenes Konkurrenzverhalten und wenn man das noch befeuert, kann es vor allem für den „Schwächeren“ schlimm werden.

      Jedes Kind hat seine Stärken, die man fördern sollte, und Schwächen, an denen man gemeinsam arbeiten kann, ganz unabhängig von allen anderen. Vergleichen ist nie gut und hilft keinem.

      Ich bin mir sicher, du wirst das bei deinen Kindern später ganz anders lösen und jedes auf seine Art bedingungslos lieben.

      Viele Grüße
      Mama Maus

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