Tagebuchbloggen – WMDEDGT 04 2019 – Krankenhausabschied

Tagebuchbloggen – WMDEDGT 04 2019 – Krankenhausabschied

Frau Brüllen ruft einmal im Monat zum Tagebuchbloggen auf. Ich bin gerne wieder dabei.

 

Dieses Mal aus dem Krankenhaus.

 

0 Uhr

Das Baby meiner Zimmernachbarin ist munter und bekommt bei Festbeleuchtung sein Fläschchen und Anfeuerungsrufe seiner Mama. Ich versuche krampfhaft weiterzuschlafen.

 

2 Uhr

Erneute Trinkpause beim Baby. Leider kommt auch noch die Schwester dazu und diskutiert lautstark mit der Mutter über Trinkmengen und Zunahme. Ich ziehe meine Decke bis über die Ohren und stelle mir Meeresrauschen vor.

 

5 Uhr

Das Baby jammert. Die Mutter schiebt den neben dem Bett stehenden Wagen immer mal ein paar Zentimeter nach vorne und hinten und macht beruhigende Geräusche. Also fürs Baby sollen sie beruhigend sein, für mich eher weniger.

Das Baby lässt sich nicht beruhigen und jammert alle paar Minuten. Ich gebe das mit dem Schlafen auf und lese das Internet leer. Okay, einen kleinen Teil des Internets, denn mit EDGE dauert der Seitenaufbau länger als das eigentliche Lesen.

 

6 Uhr

Das Baby jammert immer noch, wird immer noch geschoben und ange“ssssscht“.

Die Schwester kommt und kontrolliert Blutdruck, Temperatur und Blutzucker bei mir. Alle Werte top.

 

6:15 Uhr

Die Mutter nimmt das Baby endlich aus dem Wagen und stellt dabei fest, dass es komplett ausgelaufen ist.

 

6:30 Uhr

Nach einem 15-minütigen Umziehmarathon des jämmerlich weinenden Babys, fällt auf, dass es auch schon wieder Hunger hat. Es gibt ein Fläschchen und endlich kehrt Ruhe ein.

Die Familie ist munter und wir schicken uns Guten-Morgen-Grüße und Bilder per Kurznachricht.

 

7 Uhr

Endlich Frühstück. Zum Glück habe ich noch Süßigkeiten aus dem CarePaket von Oma und Opa und Papa Maus.

 

Außerdem wird der nächste Infusionsständer hereingerollt, wieder mit zwei großen Infusionsflaschen. Da ich mir gestern aufgrund von Schmerzen den ersten Zugang ziehen ließ, muss er warten bis eine Schwester einen neuen Zugang legen kann.

 

7:15 Uhr

Die Visite ist zu früh da. Ich bin gerade dabei mein Brot zu essen.

Da freitags Chefarztvisite ist, steht der komplette Raum voll von mit Ärzten und Schwestern.

Meine Daten werden überprüft. Nichts zu finden. Welche Überraschung. Ich werde gefragt, ob ich die ganz große Diagnostikschleife drehen möchte und dafür noch ein paar Tage im Krankenhaus bleiben will oder ob wir den Kreislaufkollaps einfach als normale Schwangerschaftsnebenwirkung akzeptieren und ich darf noch heute nach Hause. Die Entscheidung fällt mir leicht.

Außerdem komme ich so um den neuen Zugang herum, der Infusionsständer verschwindet gemeinsam mit der Ärzteschar aus dem Zimmer.

Ich teile der Familie die frohe Kunde mit, merke allerdings an, dass es wohl länger dauern wird bis ich den Entlassungsbrief erhalten werde, weil heute so viel los ist.

 

8 Uhr

Ich packe vorsorglich den mitgebrachten Hausstand wieder ein und mache mich fertig. Die Zeit kriecht.

 

9 Uhr

Die Haushaltshilfe knete mit den beiden Kleinen. Dieses tolle Raumschiff hat der Knuddelkäfer gebastelt.

 

10 Uhr

Ich lese immer noch. Die Schwester kann mir keinen Tipp geben, wann der Entlassungsbrief fertig sein wird.

Mir ist schon wieder furchtbar schwindelig. Zum Glück liege ich bequem und es wird nach einer Viertelstunde auch von allein wieder besser. Seit sechs Wochen geht das bereits so.

 

11 Uhr

Ich rätsele, ob ich wohl nochmal Mittag im Krankenhaus essen muss oder ob ich früher entlassen werde.

 

11:30 Uhr

Das Mittagessen wird geliefert. Somit keine Entlassung am Vormittag. Es gibt Seelachsfilet. Das Essen schmeckt zu meiner Überraschung gar nicht mal schlecht. Zum Nachtisch genehmige ich mir ein paar Süßigkeiten aus dem Care Paket.

 

13 Uhr

Papa Maus macht sich vorsorglich auf den Weg.

Kurz darauf bringt die Schwester tatsächlich den Entlassungbrief.

 

13:30 Uhr

Wir sind auf dem Weg nach Hause. Ich freue mich unglaublich und hoffe erst zur Geburt wieder ins Krankenhaus zu müssen.

 

14 Uhr

Der Knuddelkäfer ist noch munter und begrüßt mich stürmisch. Gemeinsam lesen wir etwas und machen anschließend eng aneinander gekuschelt einen langen und sehr erholsamen Mittagsschlaf.

 

17 Uhr

Papa Maus geht mit den Kindern in den Garten. Ich schleppe mich aufs Sofa. Die letzen beiden Tagen waren wohl doch ziemlich anstregend.

 

18 Uhr

Zeit fürs Abendessen. Neben Brezeln und Weintrauben gibt es die Reste des leckeren Mittagessens. Kartoffelsalat mit Fischfilet. Natürlich um Welten besser als im Krankenhaus.

 

20 Uhr

Nachdem Papa Maus den beiden Kleinen noch eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen hat, werfen wir uns gemeinsam aufs Sofa und lassen den Abend ganz gemütlich ausklingen.

Ich bin so froh, dass ich nicht noch länger im Krankenhaus bleiben musste. In der Schwangerschaft mit der Kaisermotte war ich wochenlang stationär, weil ich auch immer wieder umgekippt bin und ich hoffe so sehr, dass mir das dieses Mal erspart bleibt.

 

Weitere Tagebuchbloggende findet ihr direkt bei Frau Brüllen.



2 thoughts on “Tagebuchbloggen – WMDEDGT 04 2019 – Krankenhausabschied”

  • Ach du Liebe, was machst du denn für Sachen. Krankenhaus, tsss…
    Was du beschreicst, kenn ich leider auch, kein erholsamer Schlaf in der Nacht. Und ich hätte genau so entschieden, ab nach Hause. Da kann frau sich besser erholen und ausruhen.
    Liebe Grüße, auch an eure Haushaltsperle.
    Von TAC

    • Hallo TAC,

      ja, ich glaube mittlerweile auch die Leute „erholen“ sich im Krankenhaus nur, damit sie ganz schnell wieder nach Hause dürfen.

      Den Gruß richte ich gerne aus.

      Viele Grüße
      Mama Maus

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